Ketama: die Wiege des besten Haschs der Welt

Lesezeit 8 minuten

 

Ketama: die Wiege des besten Haschs der Welt
Ketama: die Wiege des besten Haschs der Welt
Alan Martínez Benito
CEO of Pev Grow, expert grower with more than 20 years of experience.
In constant struggle for the regulation of cannabis, mainly in the medicinal field.
01-03-2021 10:00:45 - Aktualisiert: 1 March, 2021

 

Am Fuße des Rifgebirges in Marokko befindet sich einer der größten Produktionsorte von Haschisch der Welt: Issaguen, eher bekannt als Ketama. Es ist eine Kleinstadt mit etwas mehr als 1500 Einwohnern, in der man den Klang der Siebe von den Berbern hören kann, die weltweit beliebtes Haschisch herstellen.

Können Sie sich eine Landschaft vorstellen, in der Cannabispflanzen in Kilometer langen Anbauflächen wachsen, ohne dass die Behörden eingreifen? Diesen Ort gibt es wirklich und heißt Ketama. In dieser Gegend wird seit dem 15. Jahrhundert Haschisch produziert. Laut Experten wird dort eine der weltweit besten Sorten Hasch hergestellt, vielleicht auch die beste, und zwar von erstklassiger Qualität und mit einem wahnsinnigen Geschmack. Deshalb wollten wir diesem besonderen Ort Marokkos einen Beitrag in unserem Blog widmen.

Dies ist jedoch nicht die einzige Besonderheit dieses Gebiets. Obwohl der Cannabisanbau und die Herstellung von Hasch in Marokko untersagt ist, drücken die Behörden ein Auge zu und Hanf wird weiterhin in großen Anbauflächen angebaut und zu Haschisch verarbeitet. Warum wohl? Dazu kommen wir später. 😆

Wenn Sie einen aufregenden, aber auch gefährlichen Ort kennenlernen möchten, laden wir Sie ein, weiterzulesen und uns am Ende einen Kommentar zu hinterlassen, wenn Sie mehr über das Thema wissen. Sie können uns auch alle Fragen stellen, die Sie für notwendig halten, falls uns irgendwelche Details entgangen sind. So können wir den Artikel vervollständigen. Sind Sie bereit für eine aufregende Reise durch die Orte des besten Haschs der Welt? Los geht’s!

 

 

Ketama: Herkunftsort des besten Hashs der Welt

 

 

Das Rifgebirge, in dem sich die Stadt Ketama befindet, im Auftrag von König MohamMed VI. Issaguen genannt, war früher ein touristisches Reiseziel und Skigebiet. Der Anbau und Handel mit Cannabis sowie die Produktion von Haschisch, wovon die meisten Bauern der Region leben, haben langsam aber sicher die Lebensweise der Bevölkerung geändert und diesen Teil Marokkos zu einem gefährlichen Ort gemacht. Ausländern wird davon abgeraten, nach Issaguen zu reisen, und den Mutigen wird empfohlen, nur über Hauptstraßen zu fahren, um Probleme zu vermeiden.

 

Rifgebirge, in dem sich die Stadt Ketama befindet
Rifgebirge, in dem sich die Stadt Ketama befindet

 

Wie die NROs, die dort tätig sind, ankündigen, wurde diese Gegend seit Jahren vergessen,  und das ist offensichtlich, trotz der in den letzten Jahren unternommenen Anstrengungen. In diesem ariden Ort, wie es viele Menschen beschrieben, hat man das Gefühl, die Zeit wäre nicht vergangen, was eigentlich auch sehr magisch ist.

In Ketama und Umgebung lebt die Bevölkerung in Armut, es sind hauptsächlich Berber, obwohl auch Araber dort leben. Die Regierung Marokkos tut alles Mögliche, um den schlechten Ruf dieser Gegend loszuwerden und diese wieder in die richtige Richtung zu führen. Daher unternimmt die Polizei nichts gegen die tausend Hektar Anbaufläche, die auf 72.500 ha geschätzt wird und die Umgebung der Stadt mit Cannabis abdeckt.

 

Da sich die überwiegende Mehrheit der Einwohner den Lebensunterhalt mit dem Cannabisanbau verdient, würde seine Vernichtung (wie es seit 10 Jahren aufgrund des Eingriffs  ausländischer Behörden in anderen Gebieten des Landes passiert ist) zu noch größeren wirtschaftlichen Problemen und demzufolge zu einer noch höheren Kriminalität führen.

 

Hinzu kommt, dass 1956, wie in einem von der Zeitung ABC veröffentlichten Bericht zu lesen ist, Mohammed V (der erste Sultan, der nach der Unabhängigkeit Marokkos König wurde) ein Gesetz zugunsten von einigen dieser Orte erließ, woran sich die Bauern von Ketama weiterhin halten und behaupten, dass „weder Hassan II noch Mohammed VI es widerrufen haben“. Dank dieses Erlasses ist es in Ketama und Umgebung erlaubt, nicht nur Cannabis anzubauen, was auf den ersten Blick aufgrund der riesigen Anpflanzung bestätigt werden kann, sondern auch Haschisch herzustellen. Wer möchte auch diese Freiheit im eigenen Land haben? Bestimmt würde sich mehr als einer dazu zählen, nicht wahr? ‍♂️

Der jüngsten Studie der spanischen Beobachtungsstelle für Drogen zufolge gehört Spanien zu den größten Cannabisverbrauchern Europas (30 % der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren). Über Spanien wird außerdem Haschisch in Europa einführt, obwohl das beste Material nur einige berühmte Coffeeshops in Amsterdam erreichen (natürlich über andere sicherere Wege). Daher wird laut Angaben des Büros der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) 45 % des in Europa eingeführten Materials in Spanien beschlagnahmt.

Diese große Nachfrage nach Cannabis hilft Marokko natürlich auch, weiterhin Cannabis massenhaft anzubauen, da auch das Klima zur Anpflanzung einiger der beliebtesten Sorten ideal ist. Laut genannten Quellen des von dem spanischen Fernsehsender Canal Sur gedrehten Dokumentarfilms La Ruta del Haschís (auf Deutsch „Die Haschisch-Route“) ist die Nachfrage so groß, dass sogar die große Menge in Marokko angebautes Cannabis nicht ausreicht. Deshalb wird Marihuana auch aus anderen weniger bekannten Ländern importiert, zum Beispiel aus dem Osten oder aus amerikanischen Kontinent.

 

Dokumentarfilm La Ruta del Haschís(Rif)

 

Issaguen ist an einem privilegierten Ort gelegen. Die Stadt ist eine Wegkreuzung zwischen einigen der wichtigsten Städte Marokkos: Sie liegt 167 Kilometer von Tetouan, 160 Kilometer von Fès, 79 Kilometer von Taounate und 107 Kilometer von Chaouen entfernt. Der traditionelle Mittwochsmarkt, bekannt als Telata Ketama, wird daher von vielen Marihuana- und Haschisch-Liebhaber besucht, da man dort, sowie in einigen Coffeeshops Amsterdams und anderen wenigen Orten auf der Welt, echtes erstklassiges Haschisch aus Ketama finden kann.

 

Die Route des Haschischs: von Bab Taza nach Ketama

 

Auch als Al Hoceïma Route bekannt, erstreckt sich diese Strecke von Bab Taza im Norden des Landes bis nach Ketama. Dieser Reiseweg zieht vor allem Cannabis-Liebhaber an, aber auch Touristen, die die uralten ländlichen Gebieten Marokkos entdecken möchten.

Der Weg führt hauptsächlich durch landwirtschaftliche Flächen, die von den üblichen Touristen nur wenig befahren werden und wo die Polizeipräsenz aufgrund der weiten Cannabis-Plantagen, vor allem bei Issaguen, ziemlich verstärkt ist. Wenn Sie gerne in guten Hotels übernachten und lokale Küche in Restaurants verkosten wollen, ist dies keinesfalls die beste Reise für Sie. Marihuana-Liebhaber werden hier andererseits eine ganz besondere Erfahrung machen, besonders beim Zuhören des angenehmen Getrommels Ketamas.

 

Aufgrund des Nebels und der glatten Straßen wird es nicht empfohlen, die Reise mitten im Winter zu machen. Wenn Sie die Bauern beim Ernten von Cannabis sehen möchten, ist September und Oktober die beste Jahreszeit für die Reise.

 

Cannabisernte von September bis Oktober
Cannabisernte von September bis Oktober

 

Da Sie jetzt wichtige Aspekte der Haschisch-Route kennen, kommen wir nun zu den zentralen Haltestellen des Reisewegs:

 

Bab Taza ist einer der Haupteingänge zum berühmten Talassemtane-Naturpark und die erste Haltestelle auf der Route. Die Stadt liegt auf einem Hügel und ist durch einen wunderschönen üppigen Wald zugänglich. Von dort aus beginnen verschiedene Bergwege, die zu den Ortschaften Khizana und Fifi führen.

Khizana und Fifi sind die zweite Haltestelle der Haschisch-Route. Dies sind typisch marokkanische ländliche Dörfer voller Kirsch-, Feigen- und Quittenbäume, deren Früchte ein wesentlicher Bestandteil der lokalen Küche sind. In diesem Gebiet wachsen wilde Pilze und sehenswürdig sind die traditionellen Mühlen.

Beni Darkoul dürfen Sie auch nicht verpassen, das Zentrum der Region, in dem Olivenöl hergestellt wird.

– Danach kommt man an Chefara und seiner bemerkenswerten alten Moschee vorbei. Von dort geht es weiter durch Amtrass, ein idealer Ort für Freizeitfotografen, da die Landschaft felsig und wunderschön ist. Ohne Zweifel ist dies einer der Orte, die Marokko einzigartig machen.

– An den Hängen des Berges Jebel Tisirene liegt Bab-Berret, ein Ort mit einem wichtigen Suq, in dem die zahlreichen Fahrzeugwerkstätten besonders auffallen. Richtung Süden durch die Region Beni Zeroual liegt das Ouerrha-Tal.

Ketama ist die letzte und interessanteste Haltestelle der Reise. Ein einfacher Ort mit einer prächtigen Landschaft, in der vor allem die Kilometer langen Cannabis-Plantagen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wie mit Wald bedeckten Bergen.

 

 

Infografik über die Al Hoceïma Route

 

Infografik über die Al Hoceïma Route
Infografik über die Al Hoceïma Route

 

 

Ketama Marihuana Eigenschaften

 

Ja, die Geschichte ist interessant, die Route auch, aber was wirklich wichtig ist, ist das Marihuana, das in diesem Land angebaut und von den Berbern zum besten Hasch der Welt verarbeitet wird.

In Ketama wird hauptsächlich Cannabis Indica angebaut
In Ketama wird hauptsächlich Cannabis Indica angebaut

Nun kommen wir auch zu den Eigenschaften des in Ketama angebauten Cannabis. Da das Klima in dieser Gegend kalt und rau ist, müssen die Cannabispflanzen früh geerntet werden können, ohne dass dabei die Qualität beeinträchtigt wird.

Hauptsächlich wird da Cannabis Indica angebaut, und zwar kleine, kompakte und harzige Pflanzen, die dichte Knospen voller Trichome produzieren. Die Ernte wird zwischen September und Oktober eingeholt, also etwas früher als normalerweise, weshalb die THC-Konzentration des Weeds nicht so hoch ist. Dies ist aber auch auf Platzmangel zurückzuführen, da unzählige Pflanzen eng aneinander wachsen.

Der Geruch dieser Pflanzen erinnert an Weihrauch und viele haben einen eher fruchtigen Geschmack, was bei Rauchen sehr angenehm ist. Eine Cannabissorte, die dort angebaut wird, ist zum Beispiel Blueberry. Andere Sorten, die ebenfalls bei Pev Grow erhältlich sind,  sind unter anderem Ketama, die sich hervorragend für die Herstellung von Haschisch im marokkanischen Stil eignet und starke medizinische Eigenschaften aufweist, und Blue Hash, die sich auch durch ihren kräftigen fruchtigen Geschmack auszeichnet und eine starke psychoaktive Wirkung hervorruft.

Unter den Indica Cannabissorten wird vorwiegend der Afghan-Phänotyp angebaut, die Vielfalt ist dennoch sehr groß. Im Allgemeinen ist dieses Gras süß, da es zur Herstellung des Haschischs am meisten gefragt ist.

 

Eine bemerkenswerte Tatsache ist, dass in Ketama 95 % des gesamten in Marokko hergestellten Haschischs produziert wird. Es ist dann eigentlich verständlich, dass die Behörden ein Auge zudrücken, oder?

 

 

Die Trommeln von Ketama – wie Haschisch in Issaguen hergestellt wird

 

 

Das Ketama-Haschisch ist dunkelbraun, wie wir es kennen, sehr kompakt und leicht zu brechen
Das Ketama-Haschisch ist dunkelbraun, wie wir es kennen, sehr kompakt und leicht zu brechen

 

Wenn Sie das berühmte Ketama-Haschisch kennen, wissen Sie bestimmt, was die Trommeln aus Ketama bedeuten – es ist aber nicht allen bekannt, dass sie mit der Herstellung von Haschisch verbunden sind. Dazu wird eine rudimentäre, aber wirksame Methode eingesetzt, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, und natürlich jede Menge Cannabis verwendet. Um nur ein Kilo Haschisch herzustellen, werden nämlich 100 kg Marihuana verwendet. Unglaublich, nicht wahr?

 

Vielleicht denken Sie jetzt: „Okay, aber was haben die Trommeln mit Haschisch zu tun? Ganz einfach: In Wirklichkeit geht es nicht um Trommeln als solche, sondern um den Klang der Siebe bzw. der Siebeimer, womit das Cannabis gesiebt wird, um das Hasch herzustellen.

 

Die Berber, die Hauptproduzenten dieser Region und daher des besten Haschischs der Welt, verwenden Plastikeimer (die gleichen, die wir zum Beispiel im Garten haben), die mit einer Art Netz bedeckt werden (einem Nylontuch, das als Sieb dient). Darauf wird das Cannabis gelegt, welches bis November in der Sonne getrocknet wird, wenn es kalt ist und sich das Harz der Pflanze leichter löst. Das Gras auf dem Sieb wird abgedeckt, damit das ganze Harz in den Eimer eingefangen und nicht vergeudet wird. Mit Holzstäben schlagen die Experten das Gras, sodass sich die Harzdrüsen von dem Pflanzenmaterial lösen.

Es ist das Schlagen mit den Holzstäben, was sich wie ein Getrommel anhört. Wenn alle Bauern gleichzeitig daran arbeiten, ist der Klang kilometerweit zu hören. Die ganze Familie beteiligt sich an diesem Prozess, was dazu beigetragen hat, dass diese Tradition ein Beruf geworden ist.

 

Das Schlagen mit den Holzstäben hört sich wie ein Getrommel an
Das Schlagen mit den Holzstäben hört sich wie ein Getrommel an

 

Das gesammelte Kief kann anschließend mit zwei verschiedenen traditionellen Methoden zu Hasch verarbeitet werden: Es wird entweder von Hand mit Wärme zu Haschisch geformt, wodurch es die eigenartige dunkelbraune Farbe bekommt, oder kalt gepresst, wobei es kompakter und brüchiger wird und sich daher für den Export nicht gut eignet, weshalb dieses Hasch normalerweise in Marokko bleibt.

 

Infografik über Ketama-Cannabis

 

 

Infografik über Ketama-Cannabis
Infografik über Ketama-Cannabis

 

 

 

Ketama: Filme, Dokumentarfilme und mehr

 

Trotz der rauen Bedingungen dieser Region hat der gute Ruf ihres Cannabis verschiedene Filme inspiriert, zum Beispiel den zuvor erwähnten Dokumentarfilm von Canal Sur oder den preisgekrönten spanischen Film El Niño. Bei diesem Film kann man einen Eindruck davon bekommen, wie diese Gegen Marokkos ist, man kann auch die berühmten Ketama-Trommeln hören und der Herstellungsprozess des besten Haschischs der Welt sehen.

 

El Niño Filmausschnitt

 

Abseits des Kinos gibt es auch die berühmte MusikgruppeKetama, die nach dieser Gegend Marokkos genannt wurde. Kenne Sie Bücher, Lieder oder Filme, die mit diesem Thema zu tun haben? Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie es mit uns teilen.

 

Zum Abschluss

 

Eine Reise nach Ketama kann ohne Zweifel ein wahnsinniges Erlebnis sein, nicht nur, weil man das beste Haschisch der Welt probieren kann, sondern weil man auch den einzigartigen Herstellungsprozess bewundern kann. Diese traditionelle Methode und das Getrommel sind eine Sehenswürdigkeit an sich. Falls Sie sich doch in diese Gebiete wagen, sollten Sie jedoch von einem zuverlässigen lokalen Führer begleitet sein – man kann ja nie wissen.

Und waren Sie schon mal in diesem Teil Marokkos? Wie war denn Ihre Erfahrung? Hat es sich gelohnt? Oder würden Sie diese Reise gerne machen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns! Und wenn Sie diesen Beitrag interessant fanden, dann teilen Sie ihn in Ihren sozialen Netzwerken!

 

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