Feminisierte vs. reguläre Cannabissorten: Vor- und Nachteile

Lesezeit 4 minuten

 

Bild einer Cannabispflanze halb feminisiert halb regulär
Bild einer Cannabispflanze halb feminisiert halb regulär
Fran Quesada Moya
Pevgrow's editor, activist and freak of cannabis in all its fields, especially breeding and development of new varieties.
19-01-2021 17:00:19 - Aktualisiert: 19 January, 2021

 

Feminisierte Cannabissorten anzubauen hat viele Vorteile, daher haben diese nach und nach die regelmäßigen Sorten verdrängt und sind in vielen Ländern heute am meisten gefragt. In diesem Post befassen wir uns mit den Unterschieden zwischen den beiden Arten: Wir erklären Ihnen, welche in welchem Fall besser geeignet ist und wie man sich für die eine oder andere Art entscheiden kann. Sind Sie neugierig? Dann lesen Sie weiter …😜👉

 

 

⚠️ Was ist der Unterschied zwischen regulären und feminisierten Cannabissamen?

 

 

 

Mit bloßem Auge kann man die klassischen regulären Samen von den modernen feminisierten nicht unterscheiden. Äußerlich sind sie identisch, es wäre also unmöglich zu erkennen, ob die Pflanze aus einem regulären oder feminisierten Samen stammt.

In ihrem Genom ist der Unterschied jedoch deutlich zu erkennen, da feminisierte Samen nur weibliche Chromosomen enthalten (XX). Dies liegt daran, dass zur Herstellung von 100 % feminisierten Samen eine weibliche Pflanze mit einer anderen weiblichen  Pflanze bestäubt werden muss, das heißt, (XX) x (XX).

Reguläre Samen entstehen aus der Kreuzung zwischen einem Weibchen (XX) und einem Männchen (XY), so dass sie in ihrer Genetik beide Geschlechter enthalten und je nach bestimmten Faktoren das eine oder andere zeigen werden.

Demnach, aus feminisierten Cannabissamen entstehen ausschließlich weibliche Pflanzen und aus regulären Cannabissamen können weibliche, männliche oder sogar zwittrige Pflanzen heranwachsen.

Es können auch zwittrige feminisierte Cannabispflanzen entstehen, aber dies ist auf eine schlechte Auswahl an Elternpflanzen bei der Zucht zurückzuführen. Kann man dann eigentlich bestätigen, dass feminisierte Sorten gut sind?

Viele Leute fragen uns, ob sie so viel Geschmack haben wie die anderen oder ob sie kraftvoll wachsen, und sogar ob sie genauso stark wirken. Feminisierte Cannabissorten sind eigentlich genauso wie die regulären Sorten, das heißt: Wenn die Pflanzen nicht gut sind, liegt es an den Herstellungsprozess oder an die Auswahl der Elternpflanzen.

 

Bild eines Samens einer regulären Cannabissorte im Vergleich zu einem Samen einer feminisierten Sorte*
Bild eines Samens einer regulären Cannabissorte im Vergleich zu einem Samen einer feminisierten Sorte*

 

 

🎯 Sind feminisierte Samen besser als reguläre?

 

 

Es kommt darauf an, was man unter „besser“ versteht. Für Züchter, die einen praktischen und einfachen Anbauen wollen, sind feminisierte Cannabissorten möglicherweise besser, da man je nach gewünschter Menge Pflanzen die genaue Anzahl von Samen keimen lassen kann. Bei den regulären Pflanzen muss man etwa doppelt so viele Samen säen, damit beim Entfernen der Männchen genügend Weibchen verbleiben, um den gesamten Anbauraum bestmöglich zu nutzen.

Mit feminisierten Pflanzen kann man den Anbauraum besser nutzen und dazu noch Substrat und Produkte wie Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, usw. sparen. Auch Probleme im Anbau von regulären Sorten, z. B. wenn man vergessen oder nicht bemerkt hat, dass ein Männchen verblieben ist, sind bei feminisierten Pflanzen natürlich nicht vorhanden.

Die puritanischsten Grower sind der Meinung, dass reguläre Cannabispflanzen mehr Hybridkraft als feminisierte Pflanzen haben. Dies hat aber eigentlich nicht viel damit zu tun: Die Hybridkraft wird durch die Kreuzung von 2 verschiedenen Rassen erreicht und ist umso größer, je unterschiedlicher deren Genetik ist. Dies gilt auch für feminisierte Sorten – wer dies nicht glaubt, der soll Moby Dick von Dinafem anbauen und sich selbst von ihrer Kraft überzeugen lassen. Wir glauben, dass viele Leute so denken, weil einige feminisierte Sorten auf dem Markt S1 sind, das heißt, dass sie durch Selbstbestäubung eines Stecklings erzeugt werden. S1 feminisierte Pflanzen können aufgrund der Inzucht tatsächlich weniger kräftig sein, aber dies geschieht auch bei regulären Pflanzen, wie zum Beispiel bei manchen Landrassen.

 

 

Moby Dick

 

This is Moby Dick's prizes list, its trophy room...

Moby Dick hat so viele Preise gewonnen, dass ihr Trophäensaal erweitert werden musste, damit alle reinpassen…

Eigenschaften
Art: Feminisiert
Samenbank: Dinafem Seeds
Genetik: Haze x White Widow
Phänotyp: Sativa / Indica Hybride
Ernte im Außenbereich NH: Mitte Oktober
Ernte im Außenbereich SH: Mitte April
Ertrag im Innenbereich: 650 g/m2
Ertrag im Außenbereich: 1500 g/Pflanze
Blütezeit im Innenbereich: 60-70 Tage
THC: 17-22 % ‒ CBD: 0,01-0,2 %

 

Die überwiegende Mehrheit der feminisierten Cannabissorten auf dem Markt stammt von Elite-Klonen, die sorgfältig als zum Rauchen geeignetes Gras getestet wurden. Dies ist ein großer Vorteil, da man leichter feststellen kann, welche Eigenschaften die Nachkommen erben können.

Um zu wissen, ob eine männliche Cannabispflanze als Elternpflanze geeignet ist, gibt es nur einen Weg, und zwar die Qualität ihrer Nachkommen zu überprüfen. Wenn man aber zwei Mutterpflanzen kreuzt, deren Gras man schon geraucht hat, kennt man schon ihre Eigenschaften sowohl im Anbau als auch im Endprodukt. Daher ist es mit feminisierten Samen einfacher, das Ergebnis der Kreuzung zu ahnen.

Viele Leute glauben, dass reguläre Sorten zum Züchten besser sind oder dass feminisierte Sorten nicht dafür geeignet sind. Wir haben aber selbst überprüft, dass dies nicht wahr ist – wenn eine Cannabispflanze rein weiblich ist, spielt es keine Rolle, ob sie aus regulären oder feminisierten Samen stammt.

 

 

Vorteile der feminisierten Cannabissorten

 

  1. Die meisten stammen aus 2 Elite-Klonen.
  2. Man kann die genaue Anzahl von Samen säen, die man braucht.
  3. Sparen Zeit, Ressourcen und Arbeit.
  4. Die Geschlechtsbestimmung ist nicht nötig, die außerdem für Anfänger schwierig sein kann.

 

 

🔥 Vorteile der regulären Cannabissorten

 

  1. Dies sind die ursprünglichen Pflanzen; für viele ist ihre Genetik reiner.
  2. Aus den Samen entstehen sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen, man kann daher einfacher neue Samen erhalten.
  3. Die Anwendung von chemischen Wirkstoffen bei ihrer Herstellung ist nicht nötig.
  4. Angeblich sind sie als Mutterpflanzen effektiver, um Klone daraus zu erhalten.

 

 

⛳ Infographics

 

Infografik über die Vorteile von feminisierten und regulären Cannabissamen*
Infografik über die Vorteile von feminisierten und regulären Cannabissamen*

 

 

Zum Abschluss

 

 

Der wichtigste Faktor, um die Qualität einer Cannabissorte zu bestimmen, ist ihre Genetik, und dabei spielt es keine Rolle, ob sie aus regulären oder feminisierten Samen stammt. Die richtige Wahl der Elternpflanzen beim Züchten ist der Schlüsselfaktor und nicht nur die Qualität der äußerlichen Merkmale.

Ebenfalls wichtig zu wissen ist, welchen Grad an Stress die Pflanzen aushalten können, da diese Eigenschaft auf die Nachkommen übertragen wird. Stabile feminisierte Cannabispflanzen, die einem hohen Stressniveau in Bezug auf Bewässerung, Beleuchtung, Temperatur usw. standhalten, sind genauso gut geeignet für die Produktion neuer Samen wie die regulären Pflanzen.

Wenn Sie erfahren möchten, wie man feminisierte Samen erhalten kann, finden Sie weitere Informationen dazu in unserem Blog. Fanden Sie diesen Post interessant, dann teilen Sie ihn in Ihren sozialen Netzwerken. Dadurch helfen Sie nicht nur uns, sondern auch vielen anderen Grower. Vielen Dank.💪

 

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