04-02-2021 09:00:26 - Aktualisiert: 4 February, 2021
Es gibt zweihäusige und einhäusige Cannabispflanzen, das heißt, welche, die nur ein definiertes Geschlecht aufweisen, und welche, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten produzieren. Ursprünglich waren alle einhäusig, wie fast alle Sorten von Nutzhanf und die überwiegende Mehrheit der Pflanzen.
Früher stellte dies kein Problem dar, da Cannabispflanzen zur Herstellung von Fasern verwendet und die Samen gegessen wurden, sodass alle Pflanzen nützlich waren. Später fing man an, die Blüten zu rauchen, nachdem die Samen entfernt wurden, und einige Jahrhunderte später wurde Haschisch hergestellt. Bald stellte man fest, dass weibliche Pflanzen, oder Pflanzen mit sehr wenigen männlichen Blüten, dafür viel besser geeignet waren.
Daraufhin wurden die besten weiblichen Pflanzen für den Konsum isoliert und nach und nach wieder ausgewählt und gekreuzt, wobei die Zweihäusigkeit in einigen reinen Sorten festgesetzt wurde. Aus den besten stabilen Landrassen entstanden die ersten Hybriden und aus ihnen die meisten Polyhybriden, die wir heute kennen. Die meisten heute verfügbaren Cannabissorten haben ein definiertes Geschlecht, aber es gibt immer noch welche, bei denen Hermaphroditismus auftreten kann, und genau darüber geht es in diesem Artikel. Was ist eine zwittrige Cannabispflanze und was kann man mit ihr machen?
📲 Was bedeutet Zwitter
Vermutlich ist es uns allen schon mal passiert: Wir schauen uns unseren Cannabis-Anbau an und völlig unerwartet entdecken wir eine seltsame Pflanze, deren Knospen merkwürdig aussehen; wir schauen uns es genauer an und alle Vorzeichen werden bestätigt, denn es handelt sich um eine zwittrige Pflanze. Aber was heißt Zwitter?
Kurz gesagt, produzieren zwittrige Cannabispflanzen sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Dies wird Hermaphroditismus oder Zwittrigkeit genannt. Wenn Sie die Knospen rauchen möchten, kann dies etwas ärgerlich sein, da männliche Blüten normalerweise weibliche Blüten bestäuben und die Knospen daher Samen enthalten. Ist Hermaphroditismus also etwas Schlechtes? Für uns ja, obwohl wir bedenken müssen, dass es manchmal eine positive Reaktion der Pflanze ist.
⭐ Arten und Ursachen des Hermaphroditismus bei Cannabis
- Genetik
- Umweltstress
- Stress des Anbaus
- Überreife
- Chemische Stoffe
- Der häufigste Grund, weshalb Cannabispflanzen zwittrig sind, liegt in der Genetik. Wie bereits erwähnt, waren früher alle Pflanzen Zwitter und wurden über mehrere Jahre hinweg bearbeitet, um ihr Geschlecht zu stabilisieren. Pflanzen haben häufig rezessive zwittrige Gene, die sich nicht unbedingt zeigen, an ihre Nachkommen jedoch weitergegeben werden. Es gibt ebenfalls Sorten, die unter den bestmöglichen Anbaubedingungen immer zu 100 % weiblich sind, aber bei Stress auch männliche Blüten produzieren können.
- Hermaphroditismus aufgrund von Umweltstress ist ebenfalls ziemlich häufig, hat aber in diesem Fall mit der Evolutionstheorie von Darwin zu tun. Es mag negativ erscheinen, da es unsere Ernte ruinieren kann, aber in Wirklichkeit ist es die Anpassungsfähigkeit der Pflanze an die Umwelt, wenn diese erkennt, dass sie aufgrund von Umweltveränderungen sterben kann. In diesem Fall produziert sie männliche Blüten zur Selbstbestäubung und Fortpflanzung.
- Anbau bedingtes Stress kann auf natürliche Weise oder von dem Züchter selbst verursacht werden. Eine reine afghanische Genetik hat nur einen minimalen Wasserbedarf, da sie an trockene und wenig fruchtbare Böden gewöhnt ist. Wenn diese in einem regnerischen Gebiet angebaut wird, zeigt sie normalerweise Anzeichen von Hermaphroditismus. Das Gegenteil ist natürlich auch möglich: Eine mexikanische Sorte in Afghanistan wird ebenfalls unter Stress leiden und kann zwittrig werden. Dies kommt bei einigen Hybriden vor, wenn diese überdüngt werden, aufgrund von Wassermangel oder übermäßiger Bewässerung gestresst sind oder wenn der pH-Wert in der Nährlösung nicht richtig ist.
- Hermaphroditismus aufgrund von Überreife kann bei 90 % der aktuellen kommerziellen Cannabispflanzen auftreten. Es ist eine Art Überlebensfähigkeit der Pflanze: Wenn sie merkt, dass sich ihrem Ende nähert und sie nicht befruchtet wurde, produziert sie einige männliche Blüten, um sich selbst zu bestäuben und zu versuchen, sich fortzupflanzen. Es gibt viele weibliche Cannabispflanzen mit stabilem Geschlecht, die sogar unter sehr stressigen Situationen keine Anzeichen von Hermaphroditismus zeigen, aber wenn sie überreif sind, tatsächlich Zwitter werden.
- Es gibt bestimmte chemische Substanzen, die das Geschlecht von Cannabispflanzen ändern können. Dies liegt daran, dass einige Elemente die Ethylenproduktion weiblicher Pflanzen hemmen können und daher männliche Blüten erzeugt werden, die Pollen produzieren können. Ein Beispiel für diese Art von Hermaphroditismus ist das STS, das zur Herstellung von feminisierten Samen eingesetzt wird. Pflanzen, deren Geschlecht mit Silberthiosulfat, kolloidalem Silber oder anderen chemischen Produkten geändert wird, werden Zwitter genannt, aber eigentlich ist es nicht richtig. Wenn sie nämlich anfangen, männliche Blüten zu erzeugen, produzieren sie keine weiblichen Blüten mehr. Man könnte sie vielleicht eher sequenzielle Zwitter oder intersexuelle Pflanzen nennen.
Unterschied zwischen zwittrig und intersexuell
Normalerweise nennen wir alle Pflanzen, die männliche und weibliche Geschlechtsorgane haben, zwittrig, und so ist es auch richtig. Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen den Pflanzen, die männliche und weibliche Blüten getrennt erzeugen, und zwar die intersexuellen, und den Pflanzen, die in derselben Knospe männliche und weibliche Blüten bilden.
➕ Wie kann man eine zwittrige Pflanze nutzen?
Das Beste, was Sie tun können, wenn Sie eine zwittrige Pflanze in Ihrem Anbau entdecken, ist, diese vorsichtig zu entfernen, damit der Pollen nicht verbreitet wird, falls die Blüten bereits geöffnet wurden. Das heißt aber nicht, dass Sie die Pflanze wegwerfen müssen, denn manchmal kann man noch etwas daraus machen.
Manche Exemplare erzeugen nur 1 oder 2 männliche Blüten, oft in der Vorblüte und im vierten oder fünften Knoten. Diese Blüten können entfernt werden und die Pflanze wird als Weibchen weiter blühen. Es ist ratsam, diese Pflanzen im Auge zu behalten, vor allem, wenn sie neben anderen Weibchen stehen, falls nochmal männliche Blüten auftreten sollten.
Es gibt auch Zwitter, die in einer Knospe kleine sichtbare männliche Blüten erzeugen und diese mit einer Pinzette entfernt werden können. Auch in diesen Fällen ist es ratsam, diese Pflanzen von den anderen vorsichtig zu trennen und je nach Entwicklung der Knospen zu entscheiden, ob die Ernte vorgezogen wird oder sie weiterhin im Auge behalten werden, bis sie ihren Zyklus beendet haben. Nachdem Sie die kleinen männlichen Blüten entfernt haben, können Sie dieses Marihuana wie jedes andere verwenden.
Wenn eine Pflanze schon in den ersten Wochen der Blüte andauernd zwittrige Merkmale aufweist, sollte diese am besten direkt entfernt werden, damit keine Gefahr besteht, das andere Weibchen bestäubt werden. Die entfernte Pflanze kann dann weiter verwendet werden, zum Beispiel um Alkohol zum Auftragen herzustellen. Wenn diese jedoch schon in fortgeschrittener Blüte ist, machen Sie lieber einen BHO-Extrakt, denn wenn die Knospen bereits Harz haben, kann man vielleicht so am besten, eine zwittrige Pflanze nutzen.
Können Samen einer zwittrigen Pflanze verwendet werden?
Wie bereits erwähnt, kann der Hermaphroditismus genetisch bedingt sein, das heißt, dass diese Gene weitervererbt werden. Daher ist es gut möglich, dass aus Samen von zwittrigen Pflanzen ebenfalls Zwitter heranwachsen.
Manchmal finden wir unter unseren Cannabispflanzen Samen, die aus Selbstbestäubung entstanden sind, und diese werden als S1 bezeichnet. Dies geschieht, wenn eine kleine männliche Blüte erscheint und einen kleinen Bereich einer Knospe befruchtet. Deshalb entstehen nur wenige Samen, manchmal sogar nur einen. Diese Samen sind feminisiert und der Pflanze, aus der sie stammen, sehr ähnlich. Aber auch wenn es Weibchen sind, neigen sie immer dazu, eine männliche Blüte in einer ihren Knospen zu erzeugen.
🚀 Wie kann man eine zwittrige Pflanze vermeiden?
Es ist nicht immer möglich, Hermaphroditismus zu vermeiden, da dies bei einigen Sorten sehr ausgeprägt ist. Aber es gibt viele andere Sorten, die nur dazu neigen oder viel einfacher Blüten des anderen Geschlechts produzieren. Dies hat viel mit der Widerstandskraft gegen Stress der Genetik zu tun. Pflanzen mit einem reinen Geschlecht, sehr wenige, können Stress viel besser standhalten, ohne Veränderungen in ihrem Geschlecht zu zeigen. Wenn Sie verhindern möchten, dass bei Ihren Pflanzen Hermaphroditismus auftritt, beachten Sie folgende Faktoren:
- Vermeiden Sie Überdüngung
- Kontrollieren Sie den pH-Wert und kalibrieren Sie regelmäßig Ihre Messgeräte
- Tagestemperatur um die 24 °C und Nachttemperatur um die 18 ºC
- Halten Sie den Anbau sauber, Schädlingsbefalls verursacht auch Stress
- Halten Sie sich streng an die Photoperiode und beleuchten Sie Ihre Pflanzen nie im Dunkelzyklus
- Verzögern Sie nicht die Ernte: Überreife Pflanzen können Zwitter werden
- Seien Sie vorsichtig mit den Pflanzenschutzmitteln, da manche sehr aggressiv sind und Stress verursachen können
- Setzen Sie nicht zu viele Pflanzen auf einem kleinen Raum, sonst haben die Wurzeln nicht genug Platz und dies kann ebenfalls zu Stress führen
✅ Zum Abschluss
Hermaphroditismus bei Cannabispflanzen ist also an sich nichts Schlimmes, auch wenn es uns stört. Nun wissen Sie, was Sie in solch einem Fall machen müssen und wie Sie diese Pflanzen trotzdem weiter verwenden können. Hoffentlich hat Ihnen dieser Post gefallen. Wenn ja, würden wir uns freuen, wenn Sie ihn teilen.
Hallo,
ich muss meine Pflanze wegen Besuchs mal für 2 Tage/Nächte vom warmen Wohnraum auf den kalten unisolierten Speicher stellen und wollte sie dann natütlich wieder ins Warme stellen. Die ist in der 4. Blütewoche und noch nicht fertig. Es ist eine Train Wreck Hybrid mit ich glaube 60% Indica und 40% Sativa.
Nun 2 Fragen:
1.) Wenn die Pflanze jetzt ihre Aktivitäten aufgrund der Kälte einstellt, nimmt sie diese wieder auf, wenn 2 Tage später alle Parameter wieder im Normbereich sind oder muss sie dann schon frühzeitig geerntet werden?
2.) Besteht dabei Zwittergefahr?
Für Antworten und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.
Hallo Markus,
1. sie wird sich erholen, aber vielleicht nicht genug.
2. wenn sie bereits Anzeichen eines weiblichen Wesens gezeigt hat, brauchen Sie keine Angst vor Hermaphroditismus zu haben.
Grüße
Ich habe nur zwei Pflanzen im Garten zum Eigenverbrauch, um The zum Schlafen zu machen. Eine Pflanze ist klein und weiblich, die andere gross und Zwitter. Ich möchte gerne wissen, ob ich ungeniert The davon machen kann, der die gleiche entspannende Wirkung bewirkt.
Hallo, ja, natürlich können Sie Ihre männlichen Pflanzen für einen Aufguss verwenden und eine entspannende Wirkung erzielen.
Mit freundlichen Grüßen
Wenn ich jetzt so eine Pflanze habe und sie noch nicht in der Blütezeit ist was mache ich dann? Und wenn sie in der Blütezeit sit woher erkenne ich jetzt so genau was ich abtrennen muss und was nicht.
Hallo Ryan,
Wenn die Pflanze noch nicht blüht, kann man nicht wissen, ob sie weiblich oder männlich ist. Wenn sie jedoch zwittrig ist, kann man die Knoten entfernen, die Anzeichen von Männlichkeit zeigen.
Mit freundlichen Grüßen